Neunzig Prozent

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Neunzig Prozent…

aller Tauben Kinder werden in hörende Familien hineingeboren.
Fast alle hörenden Familien lernen keine Gebärdensprache.
Trotz jahrelangem Lautsprachtraining sind die meisten Tauben Familienmitglieder kommunikativ abgeschnitten.
Sie bekommen am Familientisch tagein tagaus nichts mit, weshalb sie oft durch Abwesenheit glänzen.

Ich bin da und gleichzeitig nicht da.“ (Novic, 2020, übersetzt)



Xenia Dürr, Foto Satin, 70x50 cm, Wien, 2018

 

Vier weiße Personen sitzen am Küchentisch in ihrer Wohnung. Das Spotlight ist auf den Tisch gesetzt. Die Familie und ihr Gespräch sind im Fokus. Es ist eine hörende Familie mit zwei erwachsenen Kindern. Die Tochter trägt braune mittellange Locken, ein violettes Oberteil mit einer gelben Weste und ist so um die 20 Jahre alt. Der Vater hat eine Glatze, eine Brille und ein oranges T-Shirt mit einem skizzierten Skelett als Muster. Der Sohn hat lange braune Haare zu einem Zopf zusammengebunden und trägt ein violettes T-Shirt. Er ist so um die 20 Jahre alt. Die Mutter hat lange, braune Haare und ein dunkelblaues Oberteil. Sie unterhalten sich gut und amüsieren sich sehr. Es ist ein Lachen im Raum. Sie essen Kuchen und trinken Tee oder Kaffee. In der Mitte des Tisches steht ein Teller mit Kuchen. An der Schmalseite des Tisches am Ende steht ein Foto mit goldenem Rahmen von einer jungen Person mit langen dunklen Locken. Sie stützt ihr Kinn auf die Faust und schaut gelangweilt und mit traurigem Blick zu. Der Blick des Vaters links hinten ist auf das Bild gerichtet und grinst.

Xenia Dürr