„Sag: NNNeNNNeNNN“

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„Sag: NNNeNNNeNNN“

 Oft mussten und müssen Taube Kinder/ Jugendliche jahrelang und bis zur Erschöpfung das Artikulieren aller Buchstaben üben. Unabhängig davon, ob es von Erfolg gekrönt war oder nicht. Sogar der oralistische Pädagoge M. Hill beschreibt:

 „[…] selbst der sorgfältigste Unterricht zeigt nicht bei allen Zöglingen die gewünschten Erfolge; viele nehmen nur eine sehr notdürftige religiöse und intellektuelle Ausbildung aus ihrer Bildungsschule mit“ (Heidsiek 1889: 235)

 

Xenia Dürr, Foto Satin, 70x50 cm, Berlin, 2019

 

Der Hintergrund des Bildes ist schwarz. Eine männlich gelesene Person mit dunklen, langen Haaren, Bart über der Oberlippe und am Kinn und Brille steht hinter einer weißen, weiblich gelesenen, sitzenden Person. Er trägt einen weißen Ärzt:innen-Kittel und schwarze Latex-Handschuhe. Er wirkt sehr groß und es entsteht das Gefühl, dass die sitzende Person fast von ihm verschluckt wird. Die vor ihm sitzende Person hat dunkle, kurze Haare. Sie ist dunkel gekleidet und trägt eine Kette, deren Anhänger vom Shirt verdeckt ist. Ihr Mund ist geöffnet. Er hält ihre rechte Schulter fest und drückt mit Zeige- und Mittelfinger der linken Hand fest an ihre Nase. Sie drückt ihre Zunge gegen die oberen Schneidezähne. Über ihre Unterlippe rinnt Blut. Ihr Blick ist ängstlich und verzweifelt.

Xenia Dürr