Taube Marionette

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Taube Marionette

Resilienz?
Maske der Barmherzigkeit?
Viele Taube Kinder und Jugendliche erfuhren in religiösen Schulinternaten körperliche und verbale Gewalt in verschiedenen Formen.

 „Am brutalsten seien die Heimerzieherinnen gewesen […] Das Essen dort war ein Fraß. Wir mussten alles aufessen, was uns die Erzieher auf den Tellern legten. Und wenn ich mich übergeben musste, wurde ich gezwungen, das Erbrochene wieder aufzuessen.“ (Blage, DGZ: 2019)

 

Xenia Dürr, Foto Satin, 70x50 cm, Berlin, 2019

 

Der Hintergrund ist dunkel. Auf dem Foto sind zwei weiße, weiblich gelesene Personen. Sie stellen  eine Marionette und eine Puppenspieler*in dar. Die Marionette vorne hat braune lange Haare, zusammengebunden zu einem Dutt, sie trägt ein weißes Oberteil mit grauen, weiten Ärmeln. Der Kopf ist leicht zur Seite geneigt. Ihr Gesicht ist geschminkt: mit einem roten Punkt auf jeder Wange, die Lippen sind weiß-rot-weiß bemalt, wobei die weiße Farbe bis zum Kinn hinunterführt. Ihr Blick ist auf die Kamera gerichtet. Er ist leer.

Ihre Hände hängen an weißen Fäden, an einem übergroßen braunen Kreuz. Dieses Kreuz wird von der zweiten Person, die hinter der Marionette steht, gehalten. Diese hat dunkle Haare, trägt eine Brille, dunkles Gewand und eine Kette mit einem grünen Stein um den Hals. Ihr Blick ist konzentriert auf das Kreuz gerichtet und wirkt streng, während sie mit der Marionette spielt.

Xenia Dürr